Bei der Definition von Armut wird deutlich, dass es zwei verschiedene Ansätze gibt Armut zu definieren, zum einen die absolute Armut und zum anderen die relative Armut. Die absolute Armut bezieht sich dabei auf die Grundvoraussetzung, die menschliche Existenz zu sichern. Menschen, die nach dieser Definition absolut arm sind, reichen die materiellen und immateriellen Güter nicht aus, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Die Internationale Arbeitsorganisation definiert die absolute Armut anhand eines Grundbedürfniskataloges. Demnach liegt absolute Armut dann vor, wenn die existentiellen Grundbedürfnisse des Menschen nicht oder nur in unzureichender Weise erfüllt werden können (Karsch 1997: 10). Diese Grundbedürfnisse werden in zwei Teile unterschieden, zum einen die harten (Essen, Gesundheit, Wohnung, Kleidung etc.) und zum anderen die weichen Bedürfnisse (gerechte Arbeitsbedingungen, soziale Sicherheit, Freiheit, soziale Geborgenheit etc.).
Die relative Armut benötigt immer einen Vergleich, da sie an der Benachteiligung eines Teils der Bevölkerung hinsichtlich bestimmter Faktoren im Vergleich zum Durchschnitt der Gesellschaft gemessen wird. Demnach drückt sich diese Definition der Armut im Grad der Ungleichheit aus (Vergl. Karsch 1997: 8f.). Kritik an der Definition der relativen Armut ist, dass sie es so lange geben wird, wie alle Menschen in einer Gesellschaft in ungleichen Lebensbedingungen leben. Selbst wenn alle Menschen stark im Überfluß leben, gibt es immer welche die unter dem Durchschnitt der Lebensbedingungen leben. Andererseits würde es keine relative Armut geben, wenn alle Menschen unterversorgt sind. Demnach ist diese Definition nicht ausreichend um die Armut näher zu analysieren. Allerdings lässt sich durch relative Armut die Dimension der Armut feststellen.
Armut zeigt sich ebenfalls in Hunger, Prostitution, Gesundheitsschäden, Kinderarbeit, Arbeit im informellen Sektor etc.. Diese Faktoren verstärken sich gegenseitig, was bedeutet, dass Armut von einer Vielzahl von unabhängigen Faktoren verursacht wird. Eine weitere Definition für Armut trennt die verschiedenen Dimensionen der Armut. Demnach ist Armut Deprivation und Machtlosigkeit, die Unfähigkeit der Grundbedürfnisbefriedigung aufgrund von Ressourcenmangel (Einkommen, Vermögen), die fehlende Voraussetzung, Ressourcen zu erwerben und die fehlende Macht, diese Situation zu verändern. (Karsch 1997: 12).
2.2 Integration
Für die Thematik dieser Arbeit ist die Definition
des Begriffes der Integration aus der Sozialgeographie von Bedeutung.
In der
Sozialgeographie wird mit Integration vor allem die Aufnahme von ethnischen
oder sozialen Minderheiten und ihre Eingliederung in das Aufnahmevolk oder in
die Gesamtgesellschaft bezeichnet, (...) (Leser
1997: 353).
Eine Integration ist dann beendet, wenn die Stellung eines
Individuums in der gesellschaftlichen Dimension vertikal wie auch horizontal
von allen anderen Individuen in der Gesellschaft akzeptiert wird.